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Jainismus

 

Der Jainismus ist in Indien um 500 v.Chr. in seiner heutigen Form entstanden.
Seine Wurzeln reichen allerdings weit in prähistorische Zeiten zurück,
was durch altindische Schriften und Funde - z.B. in Mohenjo-Daro - belegt wird.

Die 21 vorgeschichtlichen Tirthankaras (Erleuchtete) werden allseits verehrt.
Es folgen drei weitere aus geschichtlicher Zeit *), deren letzter, Mahavira (ca. 500 v.Chr.),
als Gründer der heutigen Jain-Schule angesehen wird, obwohl sein
Vorgänger Parvanatha (872 -772 ? v.Chr.) schon mit dem Gelöbnis zu Gewaltfreiheit
und Besitzlosigkeit den Grundstein gelegt hatte.
Parvanathas Lehren sollen auch die des Siddhartha Gautama (Buddha) beeinflusst haben.

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Hier sind es allerdings ein paar mehr als 21.

 

Man vermutet, die damalige Allmacht der Brahmanen (Hindupriester) habe die Ausbreitung der neuen Religionen begünstigt.
Jainismus wie Buddhismus lehnen das hinduistische Kastenwesen ab.

Den Jains gilt Ahimsah (Gewaltlosigkeit) und Schutz der Tiere als oberstes Gebot.
Das geht so weit, dass sie einen Mundschutz tragen, um nicht versehentlich ein Insekt einzuatmen
und der Weg vor ihren Füssen wird gekehrt, um kein kleines Lebewesen zu zertreten.

Durch Meditation und asketische Lebensführung soll Erlösung aus dem Kreis der Wiedergeburten erreicht werden.
Früher galt es als besonders vielversprechend, wenn es ein Jain schaffte Allem zu entsagen und sich zu Tode hungerte.

Die Jains erkennen kein göttliches Wesen an, lassen aber einige Hindu Gottheiten zu, den Laien zu Hilfe und Trost.

 

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Heute gibt es zwei Jain-Gruppen:
Die Luftgekleideten (Shvetambaras),
die strenger nach Regeln des Jainismus leben als die  Weissgekleideten (Digambaras).

Erstere sieht man auch gelegentlich im Straßengetümmel,
nur mit Besen und Mundschutz.

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*) Der 22. Titrhankara Neminata soll dem 23. Parvannatha im Abstand von 84.000 (!!) Jahren vorausgegangen sein.
Gelesen bei Heinrich Zimmer: Indische Mythen und Symbole, Diederichs Gelbe Reihe, 1986.

 

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