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Geschichte Laos

Aufgrund seiner Lage im Herzen des kontinentalen Südostasiens musste Laos, umgeben von starken Nachbarn,
ständig um seine territoriale und politische Integrität fürchten - bis heute.

Im Laufe der Zeit hatten sich mehrere rivalisierende Fürstentümer in Laos gebildet,
die ständig unter den Einfluß irgendeines Nachbarn gerieten.

 

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Fa Ngum

 

1353 gründete Fa Ngum das Reich Lane Xang
- Reich der Millionen Elefanten -
mit Thronsitz im heutigen Luang Prabang.
Ihm und seinem Sohn gelang es später
Lane Xang mit Vientiane und Champasak (Pakse)
zu den "Drei Reichen" zu vereinen.

 

 

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Wir sahen nur noch diesen einen.

 

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Mehrfache Invasionen Birmas, Siams und Annans erfolgten,
bis 1827 Vientiane durch siamesische Truppen völlig zerstört wurde
und große Teile des Reiches an Siam fielen.

1893 musste Siam die Gebiete östlich des Mekong an Frankreich
abtreten und Luang Prabang wurde französisches Protektorat. 

1904 kam Frankreich in den Besitz des gesamten laotischen Territoriums.
Sisavang Vong wurde in Luang Prabang als König eingesetzt
und den anderen beiden Reichen übergeordnet,
die von seinen Neffen Prinz Phetsarath (Vientiane)
und Prinz Boun Oum (Champasak, Pakse) regiert wurden.

 

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König Sisavang Vong

 

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Prinz Phetsarath

 

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Prinz Boun Oum

 

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Prinz Souvanna Phouma

 

Phetsarath hatte, wie seine 20 Brüder und Halbbrüder,
in Frankreich studiert, die alle später zur Armee gingen
- bis auf zwei:
Prinz Souvanna Phouma und Prinz Souphanouvong.

Prinz Souphanouvong, hat neben Paris auch in Hanoi studiert,
wo er auf Ho Chi Minh traf.
Später baute er nach vietnamesischem Vorbild
die kommunistische Widerstandsbewegung in Laos,
die Pathet Lao auf.

 

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Prinz Souphanouvong

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945) wird Laos kurzfristig unabhängig,
aber schon 1946 versuchten die Franzosen Laos zurückzuerobern.
Es bildeten sich diverse Widerstandsgruppen zunächst gegen die Franzosen.
Später wurden alle irgendwie in den Vietnamkrieg hineingezogen.

           Die wichtigsten Gruppen waren: 

 

Die linken Pathet Lao unter Souphanouvong
Die Neutralisten um Souvanna Phouma
Die Rechten um Boun Oum

Mehrmals wurden Dreier-Koalitionen gebildet, die aber immer nur kurz hielten,
denn zu unterschiedlich waren die Vorstellungen der Prinzen.
Phetsarath und Souvanna Phouma versuchten  zunächst, sich mit Frankreich zu einigen.
Souphanouvong wollte eine engere Bindung an Vietnam,.andere Politiker eine solche an Thailand.
Absolute Neutralität und Unabhängigkeit forderte später Souvanna Phouma.

1946 gelang es den Franzosen die Herrschaft über Laos wieder herzustellen.
Sisavang Vong  wurde nun zum König über ganz Laos ernannt.

1954 wurde Laos unabhängig, eine Koalition scheiterte abermals und die Kämpfe gingen weiter.

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bis 1975

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bis 1991

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ab 1991

Die Genfer Friedenskonferenz 1954 sollte den Indochinakrieg beenden und verhindern,
dass Laos, Kambodscha und Südvietnam in das östliche Bündnissystem (Nordvietnam, China, UdSSR) integriert wurden.
Die Politik der folgenden Jahrzehnte ging als Kalter Krieg in die Geschichte ein.
König Sisavang Vong vertrat weiterhin das ganze Land,
aber Regierungschef war der neutralistische Souvanna Phouma in Vientiane.
In Pakse bildete Boun Oum den rechten Flügel, der zu Thailand und später zu den USA tendierte.
Souphanouvong blieb Führer des linken Widerstandes (Pathet Lao).

Ab 1959 unterstützten und finanzierten die USA die rechtsgerichteten Kräfte, das östliche Bündnissystem die linksgerichteten. Infolge eines Regierungswechsels entstand 1961 eine Krise:
Neutralisten und die Pathet Lao wandten sind gemeinsam gegen die Parteigänger der USA und Thailands,
Gleichzeitig bekundeten Kennedy und Cruschtschow in Wien ihre Politik der Neutralität und Nichteinmischung in Laos.

Die Pathet Lao standen auf dem strategisch wichtigen Xieng Khouang Plateau das sich östlich von Luang Prabang
und Vientiane bis an die vietnamesische Grenze erstreckt und an der entlang der Ho-Chi-Minh-Pfad verlief.
Regierungstruppen - zusammen mit den Amerikanern  -  versuchten erfolglos, diese Hochebene zu erobern.

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Xieng Khouang Plateau, auch bekannt als Ebene der Tonkrüge

1972/73 kam es zum Waffenstillstand und Anzug aller amerikanischen und thailändischen "Berater", an deren Stelle ab 1975 östliche traten, was letztendlich zum Sieg der laotischen Kommunisten (LRVP) führten.
Die 622 Jahre alte Monarchie wurde abgeschafft und der König in eines der "Seminare" im Norden des Landes geschickt,
in denen die LRVP Andersdenkende zu bekehren versuchte.
Er und seine Angehörigen wurden nie wieder gesehen.

1991 ging aus der LRVP die Laotische Front für den nationalen Aufbau (LFNC) mit Prinz Souphanouvong als Präsidenten hervor.

 

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Khamthay Siphandone

 

Bis heute ist die LFNC einzige Partei in Laos.
Staatspräsident und Parteisekretär ist der 1924 geborene
ehemalige Widerstandskämpfer Khamthay Siphandone.
Nach dem Scheitern der Planwirtschaft veranlasste die Regierung
eine behutsame Privatisierung und die Politik
des neuen Denkens (Chintanakan Mai)
wurde eingeführt, was u.a. wirtschaftliche Liberalisierung bedeutet.

Noch bis 2003 gab es entlang der Staatsstrasse Nr.13 Überfälle der Hmong,
weniger wegen politischer Ideologie, sondern eher Ausdruck
der Unzufriedenheit der Bergvölker mit der Regierung.

 

Hinweis: Die Geschichte Laos ist allerdings wesentlich komplizierter,
als hier in Kürze dargestellt werden konnte.
Weiterführende Literatur in meiner Bücherliste.

 

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