Aufgrund fehlender
    schriftlicher Quellen und der Tatsache, dass die Rapa Nui fast gänzlich ausgerottet
    wurden,  
    gibt es über die Frühgeschichte so gut wie keine Informationen. 
    Nach Hotu Matuás Tod (13.
    oder 14. Jahrhundert) wurde die Insel unter seinen Söhnen aufgeteilt und es entwickelten
    sich  
    die verschiedenen Stämme, unter denen Auseinandersetzungen nicht ausblieben.  
    Ab etwa 1100 n.Chr.
    entstanden die ersten Moai, für deren Transport - wie vermutet - viele Baumstämme
    gebraucht wurden.  
    Ob das Verschwinden der Bäume auf Abholzung oder auf die polynesische Ratte, die die
    Wurzeln und Palmnüsse frass, 
    zurückzuführen ist: Auch hier ???. Die Ratten brachten die Einwanderer für ihre
    Ernährung mit. 
    Durch die wachsende
    Bevölkerungszahl wurde auf dem kargen Boden die Nahrungsbeschaffung immer schwieriger,  
    was letztendlich zu Kannibalismus führte, derart, dass nach Stammeskämpfen die
    getöteten Gegner  
    bei der Siegesfeier zum Festschmaus wurden.   
    Als dann kein Baum mehr auf
    der Insel stand und der Boden immer mehr erodierte, legten die Rapa Nui  
    mühsam runde Steinmauern an (um 1650), in denen die Pflanzen geschützt wachsen konnten. 
      
      
    Foto aus dem heutigen
    botanischen Garten 
    Da es auf Rapa Nui keine
    Flüsse gibt, versorgten sich die Bewohner mit Trinkwasser aus den Kraterseen.  
    Heute verfügt die Insel über eine zentrale Wasserversorgung aus Tiefenbohrungen,  
    sodass eine Wasserentnahme aus den Kraterseen nicht mehr erforderlich ist. 
      
    Man unterschied zwei
    Gruppen: die Lang- und die Kurzohren. Die Langohren gehörten wohl einer gehobeneren
    Schicht an,  
    die die Kurzohren für sich arbeiten liessen, was letztendlich Mitte des 17. Jahrhunderts
    zum Aufstand der Kurzohren führte:  
    Hier die dazugehörige
    Legende *). 
    Zu der Zeit lebten die
    Langohren auf der Halbinsel Poike. Ihre Zeremonie-Stätte war in Orongo. Die Kurzohren
    lebten auf dem Rest der Insel.   
    Als die Lage  immer bedrohlicher wurde, zogen sich die Langohren auf Poike zurück
    und ersannen einen verhängnisvollen Trick: 
    Ein 2000 m langer natürlicher Graben (oder von den Langohren angelegt ?) verläuft von
    einem Meeresufer zum andren.  
    12 m breit und 4 m tief. Dieser wurde mit Brennmaterial gefüllt und sollte in Brand
    gesetzt werden, sobald die Kurzohren anrückten.  
    Doch eine Kurzohrenfrau, die mit einem Langohr verheiratet war, verriet den Plan an ihre
    Verwandten.  
    Ein Teil der Kurzohrenkrieger kraxelte oder schwamm unbemerkt auf die Halbinsel und ein
    Teil stürmte auf Poike zu,   
    woraufhin die Langohren das Feuer im Graben entfachten.  
    Die hinter den Langohren lauernden Kurzohren trieben die Langohren in ihren eigenen
    brennenden Graben.  
    Nur zwei Langohren überlebten. Sie wurden in ihrem Versteck entdeckt: einer wurde
    getötet, der andere freigelassen.  
    Er heiratete eine Kurzohrenfrau und so gibt es heute noch Nachfahren der Langohren auf
    Rapa Niu. 
    Die Kurzohren zerstörten
    die von den Langohren erbauten Ahus und warfen fast alle Moai um.  
    Ein verheerender Tsunami richtete 1960 weitere Schäden an. 
    Die bei den Langohren auf Ahnenverehrung fussende Kultstätte Orongo wurde fortan für den
    Make-Make - und 
      Vogelmenschkult (später mehr) von den Kurzohren genutzt.  
      
      
    *) Auch der Wahrheitsgehalt
    dieser Legende ist umstritten. Doch Thor Heyerdahl fand bei Grabungen vor Poike
    Aschespuren  
    und verkohltes Holz, dass seiner Meinung nach nur von einem Grossfeuer stammen konnte. 
      
    PDF 
       |